Die Welpen sind nun bereits in der achten Woche: neben dem ausgiebigen Spielen und Raufen sowie den zahlreichen Besuchen mit vielen Streicheleinheiten und ausgedehnten Einzelausflügen in unserer Wohnung gab es für die Welpen diese Woche noch mehr zu erleben:

Zunächst stand der zweite Besuch beim Tierarzt auf dem Terminkalender - diesmal erhielten die Welpen nach der Allgemeinuntersuchung die erste "Komplettimpfung" (ohne Tollwutimpfstoff) gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Zwingerhusten. Anschließend wurde jedem Kleinen mit einer Kanüle ein Mikrochip mit einer individuellen Chipnummer unter die Haut gesetzt. Mit einem speziellen Lesegerät ist hierdurch jeder Hund leicht und eindeutig zu identifizieren. Die Kleinen konnten während der ganzen Zeit wieder frei im Untersuchungszimmer umherlaufen und alles inspizieren und wurden nur kurz für die 'Behandlung' auf den Untersuchungstisch gehoben. Im Auto schliefen die Kleinen aneinandergekuschelt im Kennel - somit war auch dieser Ausflug mit positiven Eindrücken gut verlaufen.

Zwei Tage später erfolgte die Wurfabnahme durch den Zuchtwart des LCD. Nachdem er alle Welpen einzeln genau begutachtet hatte, wurde auf dem Wurfabnahmebericht bescheinigt, dass alle Welpen sich in einem "sehr guten Allgemeinzustand befinden, gut sozialisiert und Menschen gegenüber aufgeschlossen sind". Bei allen Fünfen ist nichts zu bemängeln, Augen und Gebiss sind in Ordnung, keiner hat eine Knickrute und bei allen vier Rüden sind jeweils beide Hoden an der richtigen Stelle vorhanden. Auch der Hundemama wurde ein
"sehr guter Allgemeinzustand" bescheinigt. Die Unterbringung mit direktem Zugang zum Gartenauslauf und die Ausstattung mit Spielzeug wurden ebenfalls als "welpengerecht und ohne jede Gefahrenquelle" bestätigt. Zum Schluss wurden alle Welpen gewogen und das Gewicht auf dem Bogen eingetragen.

Dies waren schon die ersten Vorboten für das nahende Ende der Welpenaufzucht bei uns und schon ist die achte und damit letzte Woche vor der Welpenabgabe viel zu schnell vergangen. Am Sonntag war es dann soweit: die ersten zwei Welpen wurden an die neuen Welpenbesitzer abgegeben: AKAMI (nun "HEINI") hat sein neues Zuhause in Remagen gefunden, AKA's neuer Wohnort ist Wuppertal. Montag wurde der dritte Welpe AKAHI ("AKI" abgekürzt) abgeholt und seine Fahrt ging nach Soest. Der vierte Rüde ALUA (umgetauft in "AJOSHA") bleibt noch bis zum kommenden Samstag, bevor auch er in liebevolle Hände überreicht wird und in Mönchengladbach seine neue Heimat findet.

Die neuen Besitzer kamen bei uns ganz aufgeregt an und meinten, dass das Warten auf das neue "Familienmitglied" ähnlich spannend war wie früher als Kind das Warten aufs "Christkind". Es ist sehr schön mitzuerleben, wieviel (Vor-)Freude bei allen vorhanden ist und wir sind uns sicher, dass alle Welpen ein liebe- und verantwortungsvolles neues Zuhause gefunden haben. Nach vielen Fragen an uns sind bei allen die Vorbereitungen abgeschlossen - die Wartezeit wurde mit dem Studium unserer Merkblätter und weiterer Fachlektüre überbrückt, der Hund bei der Stadt angemeldet, die Haftpflichtversicherung abgeschlossen, Futter und alles Zubehör als "Erstausstattung" besorgt. Die Wohnung wurde welpensicher gestaltet und die ersten Termine für die Welpenspiel- und prägestunden vereinbart. Alle sind über die sehr wichtige Sozialisierungs- und Prägephase bis zur ca. 16. Lebenswoche informiert und können sich nun - mit den restlichen Infoblättern, dem Impfpass, einer Kopie des Wurfabnahmeberichtes und Futterproben ausgestattet - in das neue "Abenteuer" stürzen. Für die Autofahrt und die ersten Tage im neuen Heim bekamen die Welpen eine Decke mit, die vorher einige Zeit in Tracy's Körbchen gelegen und damit ihren Geruch angenommen hatte. Somit umgibt sie in der neuen Umgebung auch etwas Gewohntes.

Wir sind schon sehr gespannt auf die ersten Berichte der Welpenbesitzer, wie die ersten Tage verlaufen sind und was für Abenteuer bereits gemeinsam überstanden wurden. Wir werden in jedem Fall viel Kontakt mit den neuen Welpenbesitzern halten und im Spätherbst ein Geschwistertreffen organisieren.

                                                                             

Die Hündin AIMY bleibt bei uns und wird hier in das bereits bestehende Rudel integriert. Mit ihr haben wir bereits einen weiteren Ausflug - diesmal ins Pflegeheim - unternommen. Dort hat sie die verschiedensten Leute, Rollstühle und Krücken kennengelernt. Auch Aufzugfahren mit der Mama stand auf dem Programm. Zum Abschluß gab's ein ausgiebiges Nachlaufspiel mit Tracy auf einer großen Wiese.

Hier folgt nun der letzte Bericht über unseren A-Wurf.

Auch in der 9. Woche ist wieder viel bei uns passiert. Nachdem nun bereits drei Welpen bei ihren neuen Besitzern die ersten Erkundungen der neuen Heimat und des neuen Rudels starten, wurde es bei uns im Verhältnis zu vorher zunächst sehr ruhig. Am Montag schien es, als ob Tracy, Alua (der nun Ajosha heißt) und Aimy den drei fehlenden Welpen doch sehr nachtrauerten. Vielleicht hatte sich auch unsere Stimmung auf die Hunde übertragen. Denn obwohl wir wussten, dass alle ein sehr herzliches Zuhause mit liebevollen Leuten erwartet, war die Trennung von diesen tollen Wesen, die sich ja schon zu kleinen Individuen entwickelt hatten, nach dieser intensiven und erlebnisreichen Zeit sehr schwer geworden.

Gott sei Dank dauerte die Trauerphase nicht allzu lang. Montagabend begannen Ajosha und Aimy wieder miteinander herumzutoben, was das Zeug hielt. Nun stand ihnen (fast) die gesamte Zeit unsere komplette Etage zur Verfügung und sofort wurde alles in Beschlag genommen. Alle Hundekörbchen wurden auf ihren Komfort getestet und nur noch das Wasser aus dem Hundenapf für die "Großen" geschlabbert. Tracy tobte mit ihnen um die Wette und drehte so einige ausgelassene Nachlaufrunden durch das Wohnzimmer. Sie spielt nun ausgiebig jeden Tag mit den Kleinen und fordert sie unermüdlich zum Spiel auf. Wenn die Welpen müde sind, spielt sie ausgiebig mit Imme, die immer noch protestierend schnell die "Leine zieht", sobald ein Racker ihr zu nahe kommt.

Da ja nun die Sozialisierungsphase in vollem Gange ist, haben wir schon so einiges mit Ajosha und Aimy unternommen. Einen Tag ging es an der Leine zuerst an unserer ruhigen Anliegerstraße entlang, dann wurde eine stark befahrende Straße überquert, ohne dass die zwei Kleinen von dem Lärm, den Autos und Lastwagen etc. beeindruckt gewesen wären. Als Ziel wurde ein Eiscafé auserkoren, jedoch dauerte es so einige Zeit, bis wir es endlich erreichten, da wir in der Fußgängerzone sofort eine kleine Menschenmenge um uns versammelt hatten, die alle begeistert die beiden Welpen streicheln wollten. Da gab es Kontakt zu jungen und alten Leuten, Kinderwagen, Rollstühlen, Gehhilfen, anderen Hunden, Kindern auf Skater oder Rollern, Krach von Handwerkern etc. - alle(s) wurde(n) von Ajosha und Aimy freudig beschnuppert und begrüßt. Am Eiscafé gab es dann endlich die verdiente Ruhepause - danach wurden die beiden den größten Teil des Rückweges getragen, damit die Knochen geschont werden.

Der nächste "Tages"-Ausflug ging zum nahe gelegenen Tier- und Vogelpark, wo Aimy und Ajosha von den verschiedensten Tieren und Gerüchen umgeben wurden. Da gab es neben den kreischenden Papageien und den sonstigen lautstark zwitschernden und flatternden unterschiedlichsten Vögeln Hängebauchschweine, Kängurus, Luchse, Wildkatzen, Schimpansen, Ziegen, Kaninchen und viele andere Tiere zu bestaunen. Die beiden Kleinen haben alles neugierig und unerschrocken bestaunt, nur die Lamas waren Ajosha unheimlich, während Aimy am liebsten zu ihnen in das Freigehege gelaufen wäre.

Bei unseren Waldspaziergängen wurde der Nachwuchs natürlich auch mitgenommen, der Tracy und uns nicht aus den Augen gelassen hat und ohne Leine prima mitgelaufen ist. Für beide war es spannend, der Mama den ganzen Bachlauf hinterher zu rennen und im Wasser rumzuplantschen oder mit ihr gemeinsam an Zweigen rumzuknabbern. Auch Hundekontakte standen dabei immer mit auf dem Programm, wobei Ajosha und Aimy gute Erfahrungen machen konnten, da alle Hunde gut sozialisiert waren und sehr behutsam mit den Welpen umgegangen sind.

Die beiden Welpen haben alle Abenteuer so unbeeindruckt mit Bravour überstanden, als hätten sie bereits vorher alles gekannt.

Der Abgabetag von Ajosha kam mit Riesenschritten und nun hat auch er in Mönchengladbach sehr nette Rudelführer gefunden, die ihm die weiteren Abenteuer erleben und ihm die große Welt zeigen werden.

Damit Aimy den Verlust des letzten Bruders schnell verdauen konnte, haben wir am gleichen Tag direkt mit ihr die Welpenspielstunde besucht. Nach den ersten fünf Minuten, wo sie erstmal alle Spielkameraden vorsichtig beschnuppert hat, ging es voll zur Sache und sie hat wie eine Wilde mit allen getobt. Obwohl sie die Kleinste und Jüngste in der Runde war, hat sie sich sehr gut behauptet und selbstbewusst die Größeren "auf den Rücken gelegt". Der Spieltunnel war dann der Hit - zunächst wurde er mehrfachst im Sauseschritt durchquert, bevor darin ein wildes Spiel mit einem Australian Sheppard-Welpen gestartet wurde.

Das vergangene Wochenende haben wir dazu genutzt, die Wurfkiste, den Bodenbelag und alles weitere zu säubern und zu desinfizieren. Außerdem wurden die Welpengitter (bis auf einen kleinen "Laufstall") abgebaut und alles wurde sicher verstaut. Das Wohnzimmer nimmt nun allmählich wieder normale Konturen an und Aimy wird nun gänzlich in den Alltag integriert, wobei sie bereits die ersten Regeln aufgezeigt bekommt. Tracy spielt sehr oft und mit voller Begeisterung mit Aimy, sie erzieht ebenfalls so ganz nebenbei ihre Tochter in kleinen Schritten. Auch versuchen wir nun, Imme und Aimy noch mehr aneinander zu gewöhnen, was jeden Tag besser funktioniert.

Von den anderen Welpenbesitzern, die nun bereits die erste Woche mit dem Familienzuwachs erleben konnten, haben wir schon die ersten Rückmeldungen erhalten. Alle sind ganz begeistert! Neben dem gemeinsamen Spielen sind die glücklichen Hundeeltern damit beschäftigt, den Kleinen zu beobachten und allen Unsinn sofort zu unterbrechen, dem Welpen die 'Hausstandsregeln' zu zeigen und ihm die Stubenreinheit beizubringen.

Wir wünschen allen neuen Besitzern viel Freude und Erfolg bei der weiteren Aufzucht und Erziehung ihrer neuen Familienmitglieder und das ganze Hundeleben lang viele schöne gemeinsame Erlebnisse!!!

         Ihre Familie Lisa & Günter Lindner mit Imme, Tracy und Aimy

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